EXPRESS präsentiert sich auf der Agritechnica 2019
Es ist die Leitmesse für Agrartechnik weltweit: Beim Besuch der Agritechnica 2019 in Hannover führte das EXPRESS-Team zielführende Gespräche über die bedarfsspezifische Anpassung von Technologien. Ingolf Römer von der Universität Leipzig präsentierte das Projekt im Rahmen von zwei Vorträgen auf dem Sachsenstand.
Beim Besuch der Agritechnica konnte das EXPRESS-Projektteam erste Impulse aus dem bisherigen Projektverlauf aufnehmen und im Dialog mit führenden Herstellern von Sensor-, Landmaschinen- und Drohnentechnik vertiefen. Im Zentrum der Gespräche stand die bedarfsspezifische Anpassung von Produkten – gerade für den Bereich Sonderkulturen müssen diese oft sehr spezifische Anforderungen erfüllen, um Mehrwerte für die landwirtschaftlichen Betriebe zu ermöglichen. Der kurze Zeit vorher erfolgte Besuch verschiedener Landwirtschaftsbetriebe in Sachsen erwies sich dabei als Schlüssel, um Chancen und Risiken neuer Technologien im Kontext ihrer praktischen Anwendung zu denken.
„Wir müssen uns davon lösen, uns auf Zielgruppen zu fokussieren, wir müssen uns auf Ziele fokussieren“, sagte der Sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Schmidt, während seines Vortrags am Sachsenstand am Sonntagnachmittag. Hierfür habe man im letzten Dezember den simul+ InnovationHub gegründet, mit dem Projektideen in die Praxis geführt werden sollten. Zentral sei hierbei die Einrichtung des Experimentierfelds 5G in Land- und Forstwirtschaft:
„Hier sollen Möglichkeiten geschaffen werden, im ländlichen Raum mit diesem neuen Standard der Datenübertragung in einem offenen Experimentierfeld Projekte laufen zu lassen.“
Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft
EXPRESS: „Themen, die uns in der Praxis treffen“
Im Anschluss an den Vortrag des Staatsministers führte EXPRESS-Koordinator Ingolf Römer vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität Leipzig das Thema 5G in der Landwirtschaft weiter aus. Auch EXPRESS werde im weiteren Projektverlauf auf die technische Infrastruktur des 5G-Experimentierfelds zurückgreifen.
Im Rahmen eines weiteren Vortrags am Dienstag kam Römer auch auf konkrete Herausforderungen im Projektkontext zu sprechen. Probleme zeigten sich oft erst in der Anwendung: „Da sieht es ganz anders aus. Wir haben einen Steilhang, wir haben ein völlig heterogenes Gelände, wir haben links und rechts Hochspannungsleitungen – Themen, die uns dann in der Praxis treffen.“
Erprobung marktfähiger Lösungen
Mit EXPRESS betreibe man daher keine Grundlagenforschung: „Man fasst marktfähige Lösungen zusammen und experimentiert gemeinsam mit Landwirten, mit vorgelagerter und nachgelagerter Industrie an Prototypen und bringt diese in den Einsatz“, beschrieb Römer den Ansatz der Experimentierfelder des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Zum Abschluss seines Vortrags sprach er noch eine Einladung an interessierte Landwirtschaftsbetriebe, Institute und Dienstleister aus, die Experimentierfelder zu besuchen und sich vor Ort über diese zu informieren: „Diese stehen offen für alle“, sagte Römer.