Das Experimentierfeld EXPRESS in der Verlängerung – Neuigkeiten für das laufende Jahr
Das Forschungsprojekt Experimentierfeld EXPRESS kann sich nach drei Jahren, in denen ein neues Forschungsfeld – die Digitalisierung der Landwirtschaft – vermessen wurde, über einen aktuellen Förderbescheid seitens des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) freuen. Die Forschungsarbeit kann somit für weitere zwei Jahre bis 2024 fortgesetzt werden.
Wie es in der angewandten Forschung oftmals der Fall sein kann, musste in vielen Punkten vom ursprünglichen Plan abgewichen werden. Insbesondere die COVID-19-Pandemie führte zu erheblichen Verzögerungen und Veränderungen im Projekt. Viele Messen und Veranstaltungen sind ausgefallen oder wurden digital durchgeführt. Für ein frisch gestartetes Projekt waren dies alles andere als gute Startbedingungen. Insbesondere weil der Dialog, das Netzwerken und das Mitmachen der Landwirtinnen und Landwirte Grundvoraussetzung für den Erfolg der Forschungen waren und sind. Die gemeinsam mit dem Fördermittelgeber (BMEL) getroffene Entscheidung, die mobile Scheune als eigenständige Veranstaltungs- und Begegnungsstätte zu konzipieren und bauen zu lassen, damit die EXPRESS-Forschenden auch abseits der ausgefallenen Messen Veranstaltungen mit den Landwirtinnen und Landwirten durchführen können, erwies sich als goldrichtig. Zwar konnten manche der Erprobungen technologischer Lösungen nicht immer wie geplant durchgeführt werden. Viele Arbeitstage auf den sogenannten Schlägen – das ist die Fachbezeichnung für zusammenhängende, unter regelmäßig Nutzung stehende landwirtschaftliche Flächen – mussten anders als geplant stattfinden oder fielen gänzlich aus. Die Zeit wurde dennoch proaktiv genutzt, um die digitale Transformation der Landwirtschaft als Forschungsfeld auszuleuchten.
Wie üblich in der Wissenschaft und Forschung wird auch im EXPRESS-Projekt der Forschungsgegenstand stetig überprüft und die Forschungsfragen regelmäßig aktualisiert und erweitert. Das zieht die Justierung von geplanten Aktivitäten und Maßnahmen nach sich, um diese wieder zielführend auszurichten. Diesen Aufgaben stellt sich das gesamte EXPRESS-Forschungsteam und wird mit der Verlängerung der Förderung als Rückenwind alle verzögerten, aber geplanten Forschungsarbeiten zu Ende bringen. In jedem der fünf Schwerpunkte des Forschungsprojekts EXPRESS (Wasserstress, Abiotik, Regionalität, Virtuelle Realität und Datenintegration) ist eine Menge Arbeit zu erledigen, die alle Forschenden mit großem Enthusiasmus und Erkenntnisinteresse angehen. Das schließt auch ein, neue Kooperationen (Netzwerke), die sich über die vergangene Projektlaufzeit angebahnt haben, zu vertiefen und wo immer möglich zu realisieren. Das EXPRESS-Forschendenteam wird in den kommenden zwei Jahren auf Messen, Feldtagen und anderen Veranstaltungen rund um das Thema Digitalisierung im Sonderkulturenanbau (Obst- und Weinbau) präsent sein. Der Startschuss in die Post-Pandemie-Zeit fiel auf der agra 2022 – der Landwirtschaftsausstellung in Leipzig – und findet seine Fortsetzung bei weiteren Veranstaltungen vor Ort bei Landwirtinnen und Landwirten, Obstbäuerinnen und Obstbauern, Winzerinnen und Winzern. Das EXPRESS-Team wird in all diesen Formaten kleinere Versuchsaufbauten zeigen, aber auch Technik und Forschungsarbeit präsentieren und vor allen Dingen in Diskussionen das Pro und Contra neuer Technologien im Sonderkulturenbereich zur Debatte stellen. So findet aktuell mit der mobilen Scheune ein Gastaufenthalt bei Biofrucht Senst in Plößnitz bei Halle/Saale für einen Monat statt. Im Rahmen unterschiedlicher Fachveranstaltungen findet ein reger Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis statt. Der Forschendenkreis des Experimentierfelds EXPRESS wird die Verlängerung der Forschungsförderung außerdem dafür nutzen, um eine Summer School in den Jahren 2023/24 zu organisieren. Geplant ist weiterhin ein Sammelband zur Digitalisierung in der Landwirtschaft und dem ausgeleuchteten Forschungsthema. Die Veranstaltungen des Schlagabtausches werden seitens EXPRESS als Formatkooperation fortgesetzt. Ein Dialogformat, das sich in den Jahren der Pandemie bewährt hat. Schließlich wird sich EXPRESS weiterhin an verschiedenen Messen und Fachveranstaltungen beteiligen.
Es lohnt sich für alle an digitaler Transformation vor allem in der Landwirtschaft Interessierten,
die vielfältigen Kanäle des Forschungsprojekt zu nutzen, um über aktuelle Schritte im Forschungsprojekt stets auf dem Laufenden zu bleiben.
Wer könnte das für das Forschungsprojekt EXPRESS besser einordnen als ein Akteur aus der Landwirtschaft:
„Das Ausprobieren unterschiedlicher technologischer Lösung ist für jeden landwirtschaftlichen Betrieb wichtig. Wir blicken deshalb mit großer Freude auf den Monat Mai, wo wir das Experimentierfeld EXPRESS mit der mobilen Scheune und zahlreichen Forschungsaktivitäten bei uns auf den Flächen der Biofrucht Senst begrüßen dürfen.“
Axel Senst
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